Wertediskussion und europäische Wertegemeinschaft
Die Werte einer Gesellschaft sind das Ergebnis religiöser, politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen, die aus diesen historischen Erfahrungen identitätsstiftend wirken.
Die Europäische Union steht vor einer Wertediskussion und einer Positionierung in der Welt. Dabei muss der Anspruch auf wirtschaftlichen Erfolg, Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und Harmonie in der Gesellschaft gewahrt werden, um die Wohlfahrtsgesellschaft auch unter geänderten Rahmenbedingungen weiterentwickeln zu können.
Nachhaltiges Wirtschaften mit sozialer Verantwortung als Beitrag zur Entwicklung eines europäischen Weltwirtschaftsmodells
Im Mittelpunkt aller Betrachtungen muss der Mensch mit seinen Bedürfnissen stehen. Vor allem muss Ökonomie und Ethik wieder gemeinsam gedacht werden. Nur so kann Europa die Chance, die herausragendste Region des 21. Jahrhunderts zu werden, nützen.
Die Rahmenbedingungen müssen dabei auf langfristige, gesellschaftspolitisch motivierte Ziele ausgerichtet sein, um eine möglichst harmonische Entwicklung der Gesellschaft zu erreichen.
Versorgungsethik – Daseinsvorsorge im nationalen und regionalen Kontext
Die Verbesserung des Lebensstandards und der Lebensqualität in einer Gesellschaft muss unabhängig von der jeweiligen Marktdynamik für alle und in allen Regionen in sozial verträglicher Weise gesichert sein.
Das Leistungsspektrum muss dabei von der Bereitstellung einer geistigen, sozialen und technischen Infrastruktur bis hin zur Abdeckung von Bedürfnissen wie beispielsweise Mobilität, Kommunikation, Wärme und Licht reichen.
Gesellschaftliche und betriebliche Mitbestimmung als Erfolgsfaktor
Mitbestimmung in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gewinnt als Erfolgsfaktor immer mehr an Bedeutung. Für eine positive Entwicklung eines Landes und der Regionen Europas ist auch das Vertrauen in Institutionen eine wichtige Voraussetzung.
Nur wenn sich eine Gesellschaft auf ein gut funktionierendes Netz von stabilen sozialen Bindungen, Gruppierungen und Organisationen stützen kann, ist langfristig ein erfolgreiches Wirtschaften möglich.
Partizipation der Generationen und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Um das einträchtige Zusammenleben der Generationen zu gewährleisten, ist die Frage der Verteilungsgerechtigkeit zu lösen, das Vertrauen in die Sicherheit der bestehenden Sozialsysteme zu stärken und der Beteiligung am gesellschaftlichen und politischen Leben besonderes Augenmerk zu schenken.
Solidarität innerhalb und zwischen den Generationen muss als Grundwert einer wohlfahrtsorientierten Gesellschaft verstanden werden.
Ihr
Dr. Hannes Bauer